3.3. Farben
Die Farbigkeit der Kollektion erstreckt sich von Bunt über Rot zu Steingrau und letztendlich zu Weiß. Die Auswahl lehnte sich an der Farbgestaltung des Stocklet-Frieses an. Dem hellen Marmorton soll das reine, gelbliche Weiß der Wolle entsprechen. Wie die Adern im Marmor werden bisweilen auch dunkler oder heller getönte Wollsträhnen das Gewebe durchziehen. Dabei ist die natürliche Farbigkeit der Wolle ausschlaggebend. Sie erstreckt sich von schwarz über grau zu weiß. Die Pigmente sind in der Spindelzellschicht der Wolle eingelagert. Nur beim Mantel besteht der Korpus des Kleidungsstückes aus gefärbter Wolle. Die Entscheidung, den Mantel in einem dunkleren Ton erscheinen zu lassen hat nicht nur praktische Gründe. Auch der Mantel, der sich dem Betrachter der Umarmung zuwendet, ist rotgrundig. (siehe 2.4.2 Umarmung) Das Material des Mantels ist Merinowolle gefärbt mit Rotholz. Dabei handelt es sich um ein Farbholz, das im 16. Jahrhundert von Amerika nach Europa gelangte. 38 Eine Vorbeize der Wolle mit dem ungiftigen Hilfsmittel Alaun ist notwendig. Erst dadurch kann die Faser die Farbe aufnehmen und behalten. 39 Die Restfarbe soll den verwendeten Seidenstoff mit einem zarten Rot abtönen. Das geschieht einmal um dem ökologischen Ansatz des Konzeptes Rechnung zu tragen. Zudem erweitert es die Kollektion um ein weiteres rotes Element. Der rötliche Untergrund der Seidenhose wird einen ansprechenden Kontrast bilden zu der aufgefilzten weißen Wolle. In den Details und Materialapplikationen erscheint ein Großteil der Klimtschen Farbpalette. Sogar das von Klimt so üppig eingesetzte Gold findet Verwendung. |