2.1.1 Fasertypen

Beim Betrachten eines Schafes kann man erkennen, zu welcher Rasse es gehört, und welche Eigenschaften sein Vlies hat. Beim genauen Hinsehen - nach Scheitelung des Vlieses am Schaf - kann man mit bloßem Auge die Feinheit, die Ausgeglichenheit und verschiedene Fasertypen der Wolle bestimmen.

Bei allen Vliesen lassen sich 4 verschiedene Fasertypen nachweisen. Ihr unterschiedliches Verhältnis zueinander ergibt das jeweils charakteristische Vlies. Als Fasertypen sind zu nennen:


1. Stichel - oder Kurzhaare

Sie sind 1 - 4 cm lang, gerade und spröde und unterliegen partiellem Haarwechsel.


2. Grannenhaare oder Langhaare ( 30 - 70 µ )

Sie sind markhaltige, grobe Fasern und bis zu 30 cm lang.


3. Übergangshaare oder Heterotypes

Sie sind verschiedenartig gestaltet, teilweise markhaltig; Wachstum nur ein Jahr.


4. Woll- oder Flaumhaare ( 10 - 35 µ )

Sie sind feine, gekräuselte, marklose Fasern, die bis zu 15 cm lang werden und die eigentliche Wolle bilden.

(Mendel in Anlehnung an Kun, 1995)


Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist die Feinheit der Wolle, die, gemessen in Mikron (µ = 1/1000 mm), in Kategorien von A bis E eingeteilt wird.


Aus züchterischer Sicht ist die Einteilung der Wollfeinheit wie folgt:


 

AA

A

AB

AB/B

B

BC

C

CD

D

DE

E

EE

Ø

19,25 µ

20,65 µ

21-22 µ

22-23,5 µ

24-26 µ

26-28 µ

28-29 µ

29-30,5 µ

31-33 µ

33-36 µ

37-39 µ

40-43 µ

Quelle: Doehner 1964

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