2.4.5 Der RosenstrauchNeben dem Lebensbaum steht ein stark stilisierter Rosenstrauch. Hinter den grünen, nach unten zeigenden Dreiecken, den Blättern, und den kreisrunden, ausschließlich nach vorne zeigende Rosen, zeichnen sich noch die Ranken des Lebensbaumes ab. Nur bei dieser Ausnahme überlagern sich zwei Elemente des Bildes. Die Silhouette ist torbogenförmig, der Mittelstamm geschwungen. Die Blätter des Rosenstrauches sind Grün. Wie in der Natur wiedergegeben, steht die Farbe Grün für Vegetation, Natürlichkeit, Frühling, Keimen, beginnende Liebe, Hoffnung und Erneuerung. Grün wirkt beruhigend und ist die neutralste Farbe. Im Sinne von Lebendigkeit, Leben und Wachstum ist Grün weiblich. Als Farbe des ewigen Lebens ist Grün männlich. 35 Viele Blüten sind weiß dargestellt. Weiß ist die leichteste und hellste Farbe. Sie steht für Reinheit, Unschuld, Freude, Glück und Anfang. Sie symbolisiert die Weiblichkeit. 36 Der Rosenstrauch ist ein Symbol aus dem alten Testament. Er steht als brennender Dornbusch für die Anwesenheit Gottes. Auf christlichen Friedhöfen fand er als Grabschmuck Verwendung – doch ebenso in den Spalieren der Lustgärten. Die Rose lebt von der Ambivalenz ihrer Bedeutungen: Einerseits steht sie für die Schönheit, Liebe und Lebensfreude. Sie ist die Blume der Venus. 37 Anderseits verweist sie auf die Vergänglichkeit und – durch die Stacheln – auf die Gefahren des Lebens. Die Verwendung des Rosenstrauchmotivs kann in zweierlei Hinsicht gedeutet werden: einerseits verdeckt er teilweise die Äste des Lebensbaumes. Der Sieg der Vergänglichkeit über das Leben? Andrerseits trägt er selbst Blüten und verstärkt damit den ersten Eindruck der Sinnlichkeit und Harmonie des Frieses.
Zusammenfassend kann man den Fries festhalten: Der Fries ist ein hochdekoratives Werk von stark geheimnisvoller Ausstrahlung. Der prachtvollen, |