3.6 Die KollektionDa sich die Kollektion zur Aufgabe setzt eine Reihe von gefilzten Kleidungsunikaten zu präsentieren, die sich in Formensprache und Philosophie den Werken Gustav Klimts ausrichten, ergeben sich daraus in der Praxis folgende Merkmale: Alle Modelle besitzen eine stabile Grundlinie und verjüngen sich nach oben. Auch die aufgefilzten oder applizierten Dekors folgen dieser Richtung. Bei jedem Modell ist die Taille betont. Die einteiligen Sachen sind durchweg figurnah verarbeitet. Oder aber es erfolgt durch kurze Oberteile und Hüftröcke, bzw. –hosen eine Querteilung. Die Details, wie Taschen und Verschlüsse fügen sich in die Form ein oder sind verdeckt angebracht, um die Linie nicht zu unterbrechen. Dabei wird kein Gewicht auf Kombinierbarkeit untereinander, sondern auf Eigenständigkeit der Modelle gelegt, wobei insgesamt auf eine Einheit geachtet wird. Auch die Figuren im Fries können im Einzelnen abgebildet werden - trotz der Ganzheit des Kunstwerkes. Bei aller Gestaltung bleibt immer auch der Gebrauchswert der Kleidung im Blickfeld. Auch in dieser Hinsicht ist Filz als Grundmaterial eine gute Wahl. Filz ist schmutzabweisend und strapazierfähig. Gerüche verlieren sich schon durch Lüften, Falten hängen sich aus. Filz ist dehnbar und leicht zu reparieren. Einmal gefilzt behält ein Kleidungsstück seine Form. Diese Robustheit verbindet den Filz mit dem sehr dauerhaften Mosaik des Frieses. Wie bereits oben erläutert, geht es bei den Entwürfen nicht darum in der Art vieler Stoffgestalter lediglich die Klimtschen Dekors nachzuahmen, sondern das Werk von seiner handwerklichen Grundhaltung aus nachzubilden. Einige Elemente entsprechen deshalb nicht dem Formempfinden des Jugendstiles. Es geht um die Herausforderung, sich mit einer potentiell chaotischen Technik einem stark gegliederten Vorbild anzunähern. |