3.6.4 Die Wächterin – Hosenensemble in Pastell und Gold


Baumwolltüll mit Wolle und Seide

aufgefilzte Wolle auf Seidenstoff

Die Farbigkeit im vierten Model ist fast bis zur Nicht-Farbe ausgedünnt.

Zum Material Wolle kommen Naturstoffe aus industrieller Produktion hinzu.

Für das Oberteil wird ein sehr dünner Wollstoff und ein dünner Baumwolltüll verwendet. Für die Hose fiel die Wahl auf dünne Georgetteseide. Die Seide wird mit Rotholz zu einem zarten Pastellorange eingefärbt. Hierfür wird das Farbbad der rot gefärbten Merinowolle des Filzmantels ausnutzt.

Das Oberteil besteht aus einem Pullover und einem knappen ärmellosen Shirt.

Für das Oberteil wird auch hier die Filz-Eigenschaft der Wolle genutzt: der Wollstoff wird nach der Verarbeitung in der Waschmaschine bei 60° Kochwäsche gewaschen. Ein Probedurchgang informiert über die Einlaufwerte der Stoffprobe. Diese werden auf den Schnitt für das Oberteil übertragen.

Da der Pullover vorher genäht und anschließend in der Waschmaschine gewaschen wird, können die Nähte unversäubert bleiben. Sie fügen sich sogar in den Filz fast unsichtbar ein. Der Pullover kann von beiden Seiten getragen werden. Von Rechts wird man keine Nähte sehen, und von links bilden sie eine Schmucknaht. Auch hier ist durch die Raglanform des Ärmels die Grundform des Dreiecks wiederaufgenommen.

Die Form des Pullovers ist der des Körpers angepaßt. Er wird extra lange, schmale Ärmel haben und einen halsnahen Ausschnitt. Da Wolle wärmt, und dieser Pullover eher zur kalten Jahreszeit getragen wird, reicht er fast bis zur Hüfte. Hier wird, dem Zweck entsprechend, die Taille bedeckt. Die Kanten werden leicht gewellt abstehen.

Am Ärmelsaum werden Metallperlen aufgenäht. Dieses Material ist erforderlich, da gerade am Ärmelsaum die Perlen einer höheren physischen Belastung ausgesetzt sein dürften. Jedes andere Material würde dem nur über begrenzte Zeit standhalten.

Über den Pullover wird ein knappes Oberteil aus Baumwolltüll mit eingefilzter weißer Merinowolle und goldfarbener Tussaseide getragen. Auch hier werden vereinzelt Perlen aufgenäht.

Für die Hose wird noch vor dem Zuschnitt weiße Merinowolle auf die gesamte Seidenstoffbahn gefilzt. Dabei wird der Verlauf der Wolle zum Saum dünner sein, so daß der Stoff durchscheint, bzw. kleine Stellen vom Stoff zu sehen sind.

Anschließend wird die Hose zugeschnitten. Ihre Form ist ein langgestrecktes Rechteck, entsprechend dem Hauptgestaltungselement des Ritters.

Damit das Material der Hose ohne Ablenkung oder Beeinträchtigung wirken kann, ist ihre Schnittführung aufs Äußerste minimiert. Es gibt nur die unbedingt erforderlichen Nähte und Abnäher und für den praktischen Gebrauch zwei tiefe Seitentaschen.

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